„Hoffen gemeinsam, dass sich alle an die Regeln halten“

Stimmungslage einer Wohngruppe – eine Momentaufnahme

ROTENBURG. Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf jeden einzelnen und jede einzelne in der Gesellschaft. Weniger Ausflüge, weniger Kontakte zu Freunden und Familie, Sorge um die Gesundheit. In besonderer Weise können Menschen mit Behinderung betroffen sein, gehören sie doch vielfach zu den Personen, bei denen im Falle einer Infektion ein schwerer Krankheitsverlauf aufgrund von Vorerkrankungen möglich ist. Wie empfinden unsere Bewohnerinnen und Bewohner die aktuelle Zeit? Wie stark fühlen sie sich eingeschränkt oder sogar benachteiligt? Eine aktuelle Stimmungslage (November 2020) aus unserer WG II in Rotenburg zeigt eine Mut machende Momentaufnahme.

  

Zu Hause bleiben, Abstand halten - die Corona-Zeit bringt viele Herausforderungen (Foto: pixabay)

Zu Hause bleiben, Abstand halten - die Corona-Zeit bringt viele Herausforderungen (Foto: pixabay)

 

Viel wird über das Thema Covid-19 gesprochen, über Regelungen und den dadurch betroffenen Alltag. Was darf ich? Was nicht? Was bedeuten Begriffe in den Nachrichten wie Lockdown oder Shutdown? „Klar war es doof, dass wir nicht raus durften, aber uns wurde genau erklärt, warum und es wurde so viel für uns getan, dass wir die Zeit überbrückt bekamen. Wir haben viel darüber geredet und überlegt, wie wir damit umgehen, sodass es uns gut geht“, heißt es etwa aus der Gruppe. Wie war es im Alltag, als die Einschränkungen im Frühjahr begannen? „Es war schon nervig, dass wir nicht bummeln konnten, da wir das alle gerne machen. Aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind auch nicht bummeln gegangen, sondern haben uns und sich nur das Nötigste gekauft. Oft haben wir Wunschlisten geschrieben und uns wurden alle Sachen mitgebracht. Wir fanden das gut, da wir dann nicht mit Maske in langen Schlangen stehen mussten.“ Und wie war der Kontakt nach außen? „Wir hätten uns auch gerne mit Freunden und Verwandten getroffen, aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben das auch nicht getan. Die haben sich Zeit genommen und mit uns gemeinsam Bilder und Karten gemalt und geschrieben, die wir dann verschickt haben. Haben wir sonst kaum gemacht, da wir sonst ja alle sehen konnten.“

Sogar Positives nimmt die Gruppe bisher aus den vergangenen Monaten mit. „Wir können einiges an guten Dingen sagen. Es kam nur für uns eine Mitarbeiterin aus der Werkstatt, die uns während der Mittagszeit begleitet hat und dann mit uns spielte. Das hatten wir sonst nie. Auch unsere anderen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben Zeit gehabt, mit uns zu malen, zu puzzeln, zu werkeln und wir sind uns untereinander viel näher gekommen. Wir haben viele tolle Gespräche geführt, die wir vielleicht nicht geführt hätten, wenn wir einen ‚normalen´ Alltag gehabt hätten. Wir haben neue Bastelideen entwickelt und haben Vieles gemeinsam im Garten gemacht.“

Doch natürlich vermissen die Bewohnerinnen und Bewohner auch etwas. „Das sind unsere Ausflüge in Städte, auch mit der Bahn, aber die Mitarbeiter  und Mitarbeiterinnen fahren auch oft nirgends hin oder wenig weg. Sie gehen genauso damit um, wie wir. Vielleicht haben wir kein Corona, da wir alle genau auf die Regeln achten, auf die die ganze Gesellschaft achten sollte.“ Manchmal sei es „sehr nervig“ gewesen, keine langen Radtouren zu machen, sondern schnell wieder nach Hause zu fahren. „Aber wir haben darüber gesprochen und auch wenn wir genervt waren, haben wir es verstanden, da es ja allen so geht.“

Menschenmengen meiden und auf Abstand gehen – so sieht es aktuell aus. „Klar wünschen wir uns ein Stück Normalität zurück – aber tun wir das nicht alle?“, fragt die Wohngruppe II. „Wir hoffen alle, dass die Corona-Krise bald zu Ende geht und hoffen gemeinsam, dass sich alle an die Regeln halten, damit es nicht weitere Verbreitungen gibt.“

(Text: Lebenshilfe Rotenburg-Verden; Foto: pixabay.de)

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