Rathaus für den Bürgermeister

ROTENBURG. „Ich bin total überrascht über das tolle Ergebnis." Rotenburgs Bürgermeister Andreas Weber schaute sich interessiert das detaillierte Kunstwerk an, das ihm in seinem Amtszimmer auf den Tisch gestellt worden war. Gefertigt hat es Peter Skopnick, der bereits seit 1993 bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden wohnt und aktuell in der Schlosserei arbeitet. In seiner Freizeit baut er gerne kreative Miniaturwelten – wie eben das Rathaus der Wümmestadt.

Dass es nun zu dem Termin beim Bürgermeister kam, hat eine Vorgeschichte. Im Juli 2016 stellte Peter Skopnick seine Kunstwerke im Foyer des Rathauses aus. Andreas Weber kam damals zur Eröffnung, hatte viel Lob für den Künstler übrig und sagte ihm ganz nebenbei: „Peter, baue doch mal das Rathaus." Die Antwort: „Mach ich." Und so ging er ans Werk und investierte drei Monate Arbeit. Selbstverständlich wollte er nun das fertige Stück auch im Rathaus präsentieren und so lud ihn der Bürgermeister zu einem offiziellen Termin mit diversen Pressevertretern ein. „Ab und zu habe ich ihn auf dem Fahrrad in der Stadt getroffen und nach dem Fortschritt gefragt", berichtet Andreas Weber. „Ich habe mich dann sehr über die Nachricht gefreut, dass er das Rathaus nun tatsächlich fertiggestellt hat." Verarbeitet hat Peter Skopnick – wie von seinen anderen Arbeiten schon gewohnt – beispielsweise Holzreste, Dinge vom Sperrmüll und jede Menge Playmobilfiguren. Einiges hat er gefunden und verwendet das im Sinne der Nachhaltigkeit weiter, anderes hat er geschenkt bekommen, sodass daraus das Gesamtkunstwerk entstehen konnte.

Gekauft wurde ein kleines Teil, nämlich ein Brunnen. Denn Peter Skopnick hat nicht nur das Rathaus gebaut, sondern ebenso gleich zusätzlich den Pferdemarkt, die Sparkasse sowie die CAFESITObar der Lebenshilfe Rotenburg-Verden. Natürlich fehlen auch die Pferde auf dem Marktplatz nicht, außerdem sind jede Menge Menschen dort unterwegs und freuen sich augenscheinlich über den Schnee – denn die Szene spielt im Winter und so wurde Kunstschnee eingesetzt. Wer einen Blick in die Gebäude wirft, erkennt ebenfalls eine Menge Figuren, die dort arbeiten oder einfach nur zu Gast sind. Der Clou: Das Werk kann beleuchtet werden, die passenden Lämpchen mit Stromanschluss hat der Künstler eingebaut.

Begleitet wurde Peter Skopnick bei dem Termin von Martina Kuper (Abteilungsleitung Wohngruppen/Wohntraining), Iris Dreier (Bereich Wohnen, Wohngruppe 2), Annette Busch-Reichmann (gesetzliche Betreuerin) und Hans-Joachim Hopfe (Bereichsleitung Wohnen & Leben und Freizeit & Schule), die ebenfalls vom Ergebnis begeistert waren. Der Bürgermeister kaufte dem Künstler das Werk prompt ab und es wird nun einen Platz im Rathaus finden. 

(Text und Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden/Woyke)

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